Das System Bill Gates
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Rollen, Rollen, Rollen
Die Reihe der unternehmensbezogenen Rollenbeschreibungen ließe
sich noch lange fortsetzen: Gates gibt sich als Unschuldsknabe, der nichts weiter machen will, außer gute Software zu schreiben,
als unpolitischer und leicht naiver Über-Nerd, der den ganzen Tag Cherry-Cola trinkt und Hamburger ißt sowie
mit Senator Murray ein Doughnut genießt, anstatt über Politik
zu sprechen gleichzeitig aber 298.219 Dollar Lobbygelder nach
Washington schickt und seiner Firma damit die Spitzenposition
als Geldgeber aus der High-Tech-Industrie beschert (vgl. New York
Times vom 20.5.98) , als Chamäloen, das sich einmal als Hardliner, ein andermal als Underdog präsentiert, als Philantroph, der seinen Reichtum noch vor dem
eigenen Ableben an die Gesellschaft zurückgeben will (vgl. Krempl
in Telepolis vom 30.1.98), als Gesellschafts-Visionär oder als "Enabler" der Computerindustrie, der vielen weiteren Industriebereichen
zu Produktivitätssteigerungen verhilft (vgl. u.a. Spiegel 8/98).

Zum Abschluß der Rollenanalyse möchte ich in diesem Rahmen noch
auf eine seit der Anklageerhebung der Regierung stärker in den
theatralischen Vordergrund rückende private Rolle des Erfolgsunternehmers sowie auf weit verbreitete Fremdeinschätzungen
eingehen.
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