Stefan Krempl

 

Grundlagen der Semiotik

Das Zeichen ist der Ausgangspunkt und der Oberbegriff der Semiotik, die sich mit der Deutung von Zeichen beschäftigt. Grundsätzlich kann alles, was sinnlich wahrnehmbar ist, als ein Zeichen fungieren. Zum Zeichen wird es aber nur, wenn es für etwas anderes als es selbst steht. Zeichen müssen nicht unbedingt auf einen konkreten Gegenstand oder Sachverhalt verweisen (so kann das rote Licht der Ampel beispielsweise “Halt” signalisieren). Pragmatisch gesehen sollte es aber einen Rezipienten geben, für den das es eine semantische Bedeutung erfüllt. Voraussetzung für den Zeichencharakter ist, dass ein Ding oder eine Laut/Bildfolge in Relation zu etwas anderem steht, also eine Bedeutung hat.

Zeichen werden in Systemen organisiert, die man Code nennt. Sie bestimmen anhand konventionell festgelegter Regeln, wie Zeichen zueinander stehen und wie sie zu entziffern sind. Codes sind häufig ritualisiert und erleichtern so die soziale Interaktion (Beispiel: Begrüßungsritual).

Kodes sind eine geordnete Folge, ein Algorithmus von Befehlen für die Verarbeitung von Informationen für Prozessoren

Giesecke 1992, 29

Vor allem in der Sprachwissenschaft wird unterschieden zwischen der linearen Abfolge (Codierung) von Zeichen im Syntagma (Kombination auf der horizontalen Ebene) sowie der Austauschbarkeit von Zeichen auf der vertikalen Ebene (Paradigma). Paradigmatische Elemente lassen sich beispielsweise durch Assoziation finden. Sie schließen sich gegenseitig im aktuellen Kontext aus.


Die Semiose selbst (der Zeichenprozess) teilt sich in drei Teile (die Unterscheidung stammt hauptsächlich von Morris):

innerhalb der syntaktischen Dimension dreht sich alles um die Relationen zwischen einzelnen Zeichen, die beispielsweise durch die Regeln der Grammatik kombiniert werden

auf der semantischen Ebene wird die Relation zwischen Zeichen und Objekten analysiert (Konstitutionsregeln sind hier in der Regel entscheidend)

auf der pragmatischen Ebene werden die Beziehungen zu und zwischen den Zeichenbenutzern untersucht (Codierungen können hier beispielsweise über Verhaltensgewohnheiten oder Gebrauchsregeln erfolgen).

 
Links

Modellierung des Informationsbegriffes mit Hilfe der Zeichentheorie (Wahrnehmungs-Modell, Sender-Empfänger-Modell, Black-Box-Modell) -- Übersicht von Helmut Haß (Uni Koblenz)

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